Krippenausstellung im Leonhardi Museum Aigen
Vom 27. November 2008 bis 1. Februar 2009
Eröffnung am 27. November 2008, 19 Uhr
Pfarrer Dr. Hans Würdinger zeigt seine Sammlung von Darstellungen der Geburt Jesu
Pfarrer Dr. Hans Würdinger aus Neuhaus sammelt seit etwa 20 Jahren Darstellungen von der Geburt Jesu. Bethlehem, so zeigt diese Sammlung, ist überall, bei den Indios in Brasilien ebenso wie im Hochland von Peru, wo Maria, Josef und die Hirten die landestypischen Hüte und Trachten tragen, in Nigeria, wo das Christkind natürlich dunkelhäutig ist, oder in Somalia unter dem schützenden Dach einer Platane.
In Polen wird die Szene von frommen Künstlern aus Birkenholz geschnitzt oder in Krakau in eine prächtige Kirche verlegt, die in mühevoller Kleinarbeit ganz einfach aus Stanniolpapier gefertigt worden ist. Ob aus einem Kürbis geschnitten oder aus Ebenholz, wie in Zimbabwe, ob in ein Bambusrohr eingebettet wie in Peru, oder aus Ton geformt – eines wird immer deutlich: Für alle Menschen auf dieser Erde kommt Gott als Mensch zur Welt, da werden alle Schranken der Nationalität und der Rasse auf einmal überwunden, da verbindet sich schlichte Volkskunst und Tradition auf das innigste mit dem christlichen Glauben an die Menschwerdung Gottes.
Denn vor allem die Volkskunst der „kleinen Leute“ beschäftigt sich mit der Darstellung der Szene von Bethlehem. Davon zeugen die vielen Krippen aus Tschechien, Polen, Portugal, aus Mittel- und Südamerika, sowie aus Afrika und Asien. In allen nur denkbaren Materialien wird das Geschehen der Heiligen Nacht, die Anbetung des Gotteskindes durch die Hirten und die „Heiligen drei Könige“ in Szene gesetzt, neben Holz und Ton auch einmal aus kenianischem Speckstein geschnitten oder in Burkina Faso aus Messing gegossen.
Manche Darstellungen umfassen viele Figuren, neben der heiligen Familie, bei der das Kind auch einmal in einen Poncho gehüllt oder nach Indio-Art gewickelt ist, die Hirten, die ein Huhn Mitbringen, die Weisen aus dem Morgenland in fantasievollen Gewändern, die ihre Geschenke bringen, aber auch Haustiere wie Hund, Katze und Hahn kommen zur Krippe.
Sehr bunt und vielfältig wie die Welt ist die Sammlung, die Dr. Hans Würdinger zusammengetragen hat. Mehr als 300 verschiedene Krippendarstellungen in allen Größen – die kleinsten sind in Zündholzschachteln eingebaut – sind in der Ausstellung zu sehen.
Dr. Würdinger hat viele seiner Krippen in Missions- und Dritte-Welt-Läden erworben oder von Reisen aus Polen, Tschechien, Italien und Frankreich mitgebracht. Die meisten Krippen stammen aus neuester Zeit, entstanden in den letzten zwanzig Jahren. In eindrucksvoller Weise macht die Ausstellung sichtbar, dass der christliche Glaube in vielen Völkern eine richtige Heimat gefunden hat, sich eng mit dem Leben der Menschen verbindet und immer noch lebendig ist. Gott kommt überall zur Welt, und dieses Ereignis bewegt die Menschen-überall, rund um die Erde, auch heute noch.