„solange die Esse glüht“
Ausstellung vom 17. Juli bis 15. August 2004 im Leonhardi-Museum
Schmiedekunst mit Heinrich Bauer aus Kirchham
Das Schmieden von Eisen ist eines der ältesten Handwerke der Menschheit. Geheimnis und Mythos umgeben den, der das heilige, reinigende Feuer und die magische Kraft des Werkstoffes Eisen seinem Willen unterwirft, um neues zu schaffen. In vielen Regionen der Welt wird die Schmiede wie eine Kultstätte verehrt. „Schmied und Schamane stammen aus dem gleichen Nest“, lautet ein jakutisches Sprichwort. Hephaistos und Vulcanos, der griechische und der römische Gott des Feuers waren kunstreiche Schmiede, erfindungsreiche Handwerker, die zu den Hauptgöttern gezählt werden. Wieland, der berühmteste Schmied im nordischen Sagenkreis, vervollkommnet sein Können bei zauberkundigen Zwergen. Wurde das Eisen anfangs hauptsächlich zur Herstellung von Waffen genutzt, gewinnt das neue Material mit der Vervollkommnung der Eisengewinnung auch im täglichen Leben zunehmend an Bedeutung. War der Dorfschmied für den Bedarf der Bauern im Haus und Hof ausgerichtet, kam es in den Städten zu einer fortschreitenden Differenzierung des Handwerks. Es entstanden etwa 70 Zweige des Schmiedehandwerks. Gold- Silber-, Waffen-, Grob und Feinschmiede, Huf-und Wagenschmiede, Messerer, Nagler, Drahtzieher, Schwertfeger, Nestel- und Heftelmacher ……
In den Städten herrschte Zunftzwang.
Mit zunehmender Technisierung wurde aus Schmieden, Bauschlosser, Spengler, Installateure und Metallgestalter. Nur wenigen gelang es, sich Teile der alten Arbeitsbereiche zu bewahren.