Sonderausstellung 2008
„Dioramen“, dreidimensionale Bilder von plastischer Wirkung, kennen wir. vor allem in Form der Schlachtbilder: Aufgestellt in Reih und Glied stehen sich die gegnerischen Zinnsoldaten in einer historischen Schlacht nachempfundenen Miniaturlandschaft gegenüber
Clemens Nißl, 1932 in Gerolfing bei Ingolstadt geboren und heute in Obereichstätt lebend, baut seit rund 30 Jahren Dioramen. Auch bei ihm spielten die Zinnsoldaten eine wichtige Rolle. Sein Hauptaugenmerk aber gilt einem anderen Thema: Aufgewachsen auf einem Bauernhof, hat ihn das Interesse am dörflichen Milieu, am Leben und Arbeiten der Bauern nie losgelassen, auch nicht während seines späteren Berufes als Eisenbahner. Also begann er Szenen des dörflichen Alltagslebens, gestützt auf eigene Erinnerung, auf de Erzählungen der Alten, oder, für die frühere Zeit, auf die Lektüre historischer Fachliteratur. Sein geschichtliches Interesse führte ihn in immer frühere Zeiten zurück und lenkte sein Augenmerk auf immer neue historische Ereignisse. So entstand im Laufe der Jahre nichts weniger als ein bildhafter Längsschnitt durch die Geschichte der Landwirtschaft und des dörflichen Lebens.
Begabt mit gestalterischer Fantasie und ausgestattet mit künstlerisch- handwerklichen Fähigkeiten sowie einer schier unendlichen Geduld gelangen ihm Bilder von spontaner Lebendigkeit und Anschaulichkeit. Vielfach hat Clemens Nißl die Geschichte, die er erzählt, in die topografische und bauliche Situation seines Geburtsortes Gerolfing versetzt, bisweilen auch in jene seiner zweite Heimat im Altmühltal.