Ein Kreuzweg von A. G. Dorfpacher mit meditativen Texten von Dr. Würdinger und Skulpturen von Karl Reidel
2. April bis 30. April 2006
Albert G. Dorfpacher, geboren 1948 in Dorfbach, Seminarrektor für Hauptschulen, begann bereits als 16-Jähriger mit seiner künstlerischen Arbeit. 1992 gestaltete er den Rosenkranzzyklus für die Pfarrkirche in Passau-Neustift, 1994 schuf er sieben Passau-Aquarelle für die japanische Partnerstadt Akita. Die Bilder Dorfpachers kreisen um religiöse und mythologische Themen, sie sind vielschichtig allegorisch, ziehen durch ihre Dichte den Betrachter unwillkürlich in Bann. Der Kreuzweg in 14 Stationen zeigt immer wieder das Kreuz als Zeichen für Bedrängnis, Leid und Tod in der Welt, es ist nicht nur Mordwerkzeug der Soldaten, sondern steht auch für verborgene menschliche Not, die erst hinter der Oberfläche des Lebens gesucht werden muss. Darum der Titel „Das Kreuz suchen“. Albert G. Dorfpacher hat den Kreuzweg in das Leben der Menschen heute übersetzt – tiefgründig-meditativ, zugleich aber auch voll innerer Spannkraft. Der Betrachtende kann in den Bildern Dorfpachers seine eigenen Kreuz-Spuren entdecken, sie aufnehmen und im Blick auf das Kreuz des Jesus Christus Mut und Hoffnung finden.
Ergänzt wird die Ausstellung mit Plastiken des am 14. Januar 2006 verstorbenen Bildhauers
KARL REIDEL
1927 – 2006
Das Werk des Landshuter Bildhauers hat die Kunst- und Kulturlandschaft Niederbayerns nachhaltig geprägt. Einen wichtigen Anteil daran haben seine sakralen Arbeiten. Taufbecken, Altäre, Amben, Kruzifixe oder Tabernakel aus seiner Hand finden sich in zahlreichen Pfarrgemeinden der bayerischen Landesteile.
So trotzt etwa im Diözesan-Exerzitienhaus St. Paulus in Leitershofen einen 65 Meter langer Kreuzweg aus Beton den Zeitläuften. In Passauer Altersheim St. Johannes bewacht der über vier Meter hohe Heilige aus Bronze und Granit den Lebensabend der Senioren. Auch Bad Füssing steht auf der beeindruckend langen Werkliste des Meisters: die Hl.-Geist-Kirche beherbergt Altar, Ambo und Tabernakel aus seiner Werkstatt. Mit seinem Studienfreund Fritz König realisierte er für die Münchener Herz-Jesu-Kirche einen steinernen Altar.
Seine wohl berühmteste Sakralarbeit ist jedoch die Neugestaltung der Fürstensteiner Kirche Mariä Himmelfahrt. Neben der Gesamtausstattung übernahm er die Neugestaltung des Altarraumes. Sein Ruhm und Ruf als Sakralkünstler brachte ihm zahlreiche Einladungen zu internationalen Kunstausstellungen. Bei vielen europäischen Kirchenkunst-Schauen war er der herausragende Vertreter der bayerischen, ja auch deutschen Sakralkunst.